„Wenn wir jetzt nicht handeln, verlieren wir mehr als nur Rebstöcke. Wir verlieren unsere Kulturlandschaft, unsere Geschichte, unsere Identität.“
Thomas Schaurer, Zukunftsinitiative Deutscher Weinbau e.V. , 1. Vorsitzender
Was ist die Zukunftsinitiative Deutscher Weinbau e.V.?
Eine Branche am Abgrund
Spätestens zur Weinlese 2024 zeichnete sich eine dramatische, existenzielle Krise im gesamten deutschen Weinbau ab. Die Winzerfamilien Deutschlands erhielten von ihren Branchenvertreterinnen und -vertretern jedoch kein Zeichen – geschweige denn eine Idee –, wie der drohende Bankrott hunderter, womöglich tausender Familienbetriebe und der damit einhergehende Verlust ganzer Kulturlandschaften abgewendet werden könnte.
Gemeinsam für den Erhalt des Weinbaus
Der Verein zählt aktuell 164 aktive Mitglieder und wird von weiteren hunderten Winzerfamilien passiv unterstützt. Insgesamt haben Betriebe mit einem Produktionsvolumen von rund 85 Millionen Litern der Initiative das Mandat erteilt, sie bei Verhandlungen zu vertreten. Auch der Bundesverband der deutschen Weinkommissionäre begrüßt die Initiative und unterstützt sie mit Rat und Tat.
Der Anfang einer Bewegung
Aus diesem Grund hielt Thomas Schaurer bei den Pfälzer Weinbautagen am 14. Januar 2025 eine mahnende und aufrüttelnde Rede. Seitdem steht er für Offenheit und Ehrlichkeit in der größten Krise der jüngeren deutschen Weinbaugeschichte. Mit Unterstützung zahlreicher Winzerfamilien aus fast allen Anbaugebieten gründete er im Mai 2025 den Verein „Zukunftsinitiative Deutscher Weinbau e.V.“, kurz ZDW. Seither spricht er stellvertretend für den Verein und all jene Winzerfamilien, die sich im Stich gelassen fühlen und sich deshalb direkt an die Öffentlichkeit wenden.
Dialog statt Konfrontation
Thomas Schaurer war von Beginn an um Zusammenarbeit mit bestehenden Weinbauverbänden und Gebietsweinwerbungen bemüht. Diese Kooperation wurde ihm bis heute verwehrt. Dennoch begrüßen er und der Verein die Kehrtwende, die insbesondere der Deutsche Weinbauverband Mitte August 2025 vollzogen hat.
„Es geht nicht nur um Wein – es geht um unsere Landschaften, unsere ländlichen Räume, unsere Traditionen und nicht zuletzt um ganze Lebenswerke, ja, sogar Existenzen.“
Thomas Schaurer, Gründer und Vorsitzender der Zukunftsinitiative Deutscher Weinbau e.V.
Neue Töne aus der Verbandswelt
Noch von Januar bis August wurde die Krise seitens des Verbandes kleingeredet – Thomas Schaurer und der ZDW hätten maßlos übertrieben. Doch nur wenige Tage vor der angekündigten zweiten Pressemitteilung des Vereins veröffentlichte der Deutsche Weinbauverband plötzlich einen offenen Brief an den Bundeslandwirtschaftsminister. Darin war die Rede vom drohenden Verlust von 30.000 Hektar Rebfläche – also rund 30 Prozent der deutschen Weinberge.
Einen Tag nach der Veröffentlichung der zweiten Pressemitteilung der ZDW am 25. August 2025 trat der Präsident des Deutschen Weinbauverbandes, Klaus Schneider, sogar vor die Kameras. Er behauptete, bereits seit zwei bis drei Jahren vor der Krise gewarnt zu haben, und forderte neue Subventionen in Höhe von 3.000 Euro pro Hektar und Jahr für das Roden und die Pflege stillgelegter Flächen.
Fairer Wettbewerb statt Staatshilfe
Die Zukunftsinitiative Deutscher Weinbau e.V. hat nie neue Subventionen gefordert. Stattdessen sieht sie die Bevölkerung als mündige Bürgerinnen und Bürger – und bittet um deren Votum: Soll der deutsche Weinbau in seiner Vielfalt erhalten bleiben oder nicht?
Eine einfache Entscheidung: Eine Flasche mehr
Schon eine Flasche mehr deutscher Wein pro Kopf und Jahr – anstelle einer importierten – kann den Winzerfamilien die wirtschaftliche Grundlage sichern, um weiterhin in Deutschland Wein anzubauen. Und das unter den hier geltenden Standards für Natur, Umwelt und gesellschaftliche Verantwortung.
Thomas Schaurer mit einem Appell an die Bevölkerung
Steillagen an der Mosel, sanfte Hügel in Rheinhessen, endlose Weinberge in der Pfalz – all dies prägt seit Jahrhunderten das Bild unserer Heimat. Wenn der Preisverfall im Weinbau nicht gestoppt wird, werden große Teile dieser Kulturlandschaften unwiederbringlich verschwinden.
Eine Flasche mehr – die einfachste Rettungsmaßnahme
Die Bevölkerung entscheidet: Schon eine zusätzliche Flasche deutscher Wein pro Kopf und Jahr anstelle einer importierten Flasche, sichert die Zukunft der deutschen Winzerfamilien.
Es geht nicht um mehr Alkoholkonsum, sondern um eine bewusste Kaufentscheidung – den Anteil deutscher Weine im Einkaufskorb leicht zu erhöhen und damit heimische Betriebe zu stärken.
Aktuell liegt der Konsumanteil bei nur 8 Litern deutschem Wein von insgesamt 20 Litern pro Kopf und Jahr. Eine kleine Verschiebung dieses Verhältnisses könnte tausende Existenzen retten.
Aktionstag am 30. August – „Tag des Deutschen Weins“
Um ein sichtbares Zeichen zu setzen, ruft die Initiative am 30. August 2025 bundesweit zum „Tag des Deutschen Weins“ auf.
An diesem Tag sollen Verbraucherinnen und Verbraucher, denen der deutsche Weinbau am Herzen liegt und die ihn in seiner Vielfalt erhalten möchten, gezielt eine Flasche mehr deutschen Wein kaufen – alternativ auch alkoholfreien Wein oder Traubensaft.
Diese eine Flasche mehr deutscher Wein anstelle importiertem Wein schenkt den Winzerfamilien die wirtschaftliche Grundlage, weiterhin in Deutschland Wein anbauen zu können – mit den hier geltenden Standards bezogen auf die im Weinbau arbeitenden Menschen, unsere Umwelt und mehr Nachhaltigkeit.
„Wir bitten nicht um Mitleid. Es geht um die Entscheidung, ob der Weinbau und mit ihm die Wertschöpfung in Deutschland erhalten bleiben soll.“
Thomas Schaurer, Gründer und Vorsitzender der Zukunftsinitiative Deutscher Weinbau e.V.
Jetzt Mitglied werden – und den deutschen Weinbau aktiv mitgestalten!
Ob kleiner Familienbetrieb, großes Weingut oder als unterstützender Weinliebhaber – jede Stimme zählt.
Die Zukunftsinitiative Deutscher Weinbau e.V. vereint Winzerinnen und Winzer aus allen deutschen Anbaugebieten. Der Verein will offen und transparent über die existenziellen Herausforderungen des deutschen Weinbaus informieren und der Öffentlichkeit die Möglichkeit geben, sich ein realistisches Bild der Lage zu machen. Die neue Zukunftsinitiative ist überzeugt, dass nur ein ehrlicher Dialog dazu beitragen kann, tragfähige Lösungen zu entwickeln und den Fortbestand unserer traditionsreichen Kulturlandschaft zu sichern.
Zusammenstehen. Aufklären.
Das Wunder wahr werden lassen.
Wir Winzerinnen und Winzer sind i.d.R. fleißige Menschen, lieben unsere Arbeit und erschaffen ein Produkt, das die Freude am Leben auf andere Menschen überspringen lässt. Wir müssen unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger wissen lassen, dass diese Freude bedroht ist und wir werden erfahren, dass wir weit mehr als die nötigen 5% unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger erreichen werden, die nötig sind, damit unsere Arbeit fortbesteht.
Was uns antreibt!
Der deutsche Weinbau steht in der Form, wie wir ihn kennen, vor dem Aus. Wenn sich in den nächsten, wenigen Monaten bis zur Weinlese 2025 nichts gravierend ändert, werden höchstwahrscheinlich 50-60% aller deutschen Winzerfamilien in den Bankrott rutschen.
- Die oft praktizierte Altersabsicherung (Eltern und Großeltern wohnen bei den betriebsführenden Kindern) wird zusammenbrechen.
- Die Weinbergslandschaften werden sich gravierend verändern. Der Tourismus wird stark leiden.
- Zulieferfirmen der Weinbranche geraten ebenfalls in eine Krise und so weiter…
Die Branchenvertreter (Weinbauverbände, Gebietsweinwerbungen etc.) sind bemüht, sehen aber keine Möglichkeit, die drohende Katastrophe abzuwenden. Hinzu kommen die Strukturen dieser Institutionen, die kaum flexibel sind und lange Planungszeiten erfordern.
Aber eine Chance gibt es, den deutschen Weinbau in seiner Vielfalt zu erhalten!